Visual Content oder: weshalb Bilder (noch) wichtiger werden

  • Autor
    Gabriela Fust
  • Veröffentlicht
    23.01.2023
  • Kategorie
    Graphic Design / Social Media / Storytelling

Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der visuellen Kommunikation, sprich, von Bildern, Illustrationen und (Info-)Grafiken. Ob starr oder bewegt, der Mensch liebt Bilder. Weshalb das so ist, wollten wir genauer wissen. Und sind auf ein paar spannende Aspekte gestossen.

Forschungen haben ergeben, dass die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen von 12 auf acht Sekunden gesunken ist. Wir sind schon seit geraumer Zeit überlastet, was die Menge der tagtäglich auf uns einprasselnden Informationen angeht. Seit dem Beginn des digitalen Zeitalters hat diese Informationsflut noch mehr zugenommen. Dementsprechend weniger aufmerksam, und selektiver, sind wir geworden.

«Das Jahrhundert der visuellen Kommunikation.»

Das menschliche Gehirn benötigt länger für das Erfassen von Textinhalten als von visuellen Informationen. Es verarbeitet Bilder bis zu 60’000-mal schneller als einen Text. Laut einer Studie des MIT reichen dem Gehirn 13 Millisekunden aus, um ein unbekanntes Bild zu erkennen, sprich: zu analysieren und es in einen Kontext zu setzen. Die Bedeutung eines Textes zu verstehen erfordert von unserem Gehirn viel Arbeit. Da kommt es uns doch gelegen, dass 90% der Informationen, die an unser Gehirn übermittelt werden, visueller Herkunft sind. Ausserdem können wir uns an Bilder einfacher erinnern als an Textinformationen. Hinzu kommt, dass der Einstieg in ein Thema einfacher und schneller geschieht.

«Visuelle Informationen werden vom menschlichen Gehirn schneller erfasst als textliche Inhalte. Die Sprache ist nicht mehr länger primäre Informationsträgerin.»

Das Bild verdrängt langsam aber sicher die Sprache in der Funktion als primäre Informationsträgerin. Das Bild dient nicht mehr einfach als Textergänzung, sondern nimmt immer mehr die Hauptrolle ein. Bilder transportieren besser und einfacher Emotionen. Bilder haben (noch mehr) Macht bekommen.

Die Konsument*innen sind gesättigt, das Angebot an Produkten und Dienstleistungen wird immer grösser und gleichzeitig werden die Informationen immer selektiver wahrgenommen. Gehen wir also davon aus, dass wir acht Sekunden Zeit haben, um unserer Zielgruppe eine Information zu übermitteln und sie von derselbigen zu überzeugen. Nur durch Text allein ist dies kaum machbar, weil sich heute kaum noch jemand Zeit für lange Texte nimmt. Somit rücken die visuellen Inhalte noch mehr in den Vordergrund.

«Acht Sekunden müssen reichen, um unsere Zielgruppe von unserem Angebot oder unserer Dienstleistung zu überzeugen.»

Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass Text und Bild einerseits zusammenpassen und andererseits in einem ausgewogenen Verhältnis dargestellt werden müssen. Auf einer Plakatanzeige beispielsweise beträgt der Bildanteil heute zwischen 60 – 80%. Bilder fallen besser auf, vermitteln Emotionen und die Betrachtungszeit ist höher als bei einem Text. Schwieriger wird es allerdings, wenn es um komplexere Zusammenhänge geht. Da hilft die Sprache bzw. der Text, da diese in einem Bild meist nicht zusammengefasst werden können.

Bei der Gestaltung gilt es zu beachten, die Bild- und Textelemente räumlich «richtig» anzuordnen. Das Bild dient als Blickfang und weckt die Aufmerksamkeit, die Headline stellt einen Bezug zum Bild her und hilft, die Bildnachricht besser oder detaillierter zu verstehen.

Visual Content* wird also immer wichtiger.

*Unter Visual Content fallen Bilder wie Fotos und Illustrationen, Slideshows, Infografiken und Videos, die auf Social Media wie Instagram, Youtube etc. oder auf der eigenen Website Platz finden.

Was spricht Sie mehr an, der reine Text....
...oder die Grafik?

«Das Verhältnis und die räumliche Anordnung von Bild und Text sind entscheidend für die Vermittlung der Botschaft.»

Das könnte Sie auch interessieren